Kavalan

2005 erfüllte sich T.T. Lee, Gründer und Präsident des taiwanesischen Lebensmittelkonzerns King Car Group, seinen größten Wunsch: eine eigene Whisky-Destillerie. Als begeisterter Whisky-Liebhaber träumte er bereits lange von der Idee, einen hochwertigen Whisky für Taiwan zu produzieren. Jedoch erst mit dem WTO-Beitritt Taiwans 2002 und dem Auflösen des Staatsmonopols für Branntwein rückte diese Idee in den Bereich des Möglichen.

Zum Mittelpunk dieses Vorhabens wurde der Chemiker Ian Chang, der in Schottland seine Ausbildung zum Master Blender mit Bravur abschloss. Wichtigster Berater beim Aufbau der Brennerei und der Produktionsanpassung an die klimatischen Bedingungen war der britische Chemiker und Whisky-Experte Dr. Jim Swan, der das Unternehmen bis heute tatkräftig unterstützt. Im April 2005 wurde mit dem Bau der King Car KAVALAN Destillerie begonnen und bereits am 11. März 2006 erblickte der erste New Make das Licht der Welt.

Hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von 15°C über dem schottischen Jahresdurchschnitt stellten das Team vor Herausforderungen. Schnell wurde klar, dass Lagerzeiten von 12 Jahren oder mehr in Taiwan nicht möglich sein würden. Mit einem Angels’ Share von 15-18% pro Jahr liegt KAVALAN weit über dem schottischen und irischen Anteil von 2-3%.

Umso begeisterter waren die Reaktionen, als im Dezember 2008 der erste Single Malt aus dem Hause KAVALAN in die taiwanesischen Läden kam. Trotz, oder vielleicht gerade wegen der klimatischen Widrigkeiten war es gelungen, einen erstklassigen und komplexen Whisky zu produzieren, der sich innerhalb weniger Jahre weit über die Grenzen Taiwans einen Namen gemacht hat.

Seither ist viel passiert! Die KAVALAN Brennerei hat ihr Sortiment in Taiwan auf mittlerweile 10 Qualitäten erweitert, darunter die beliebte Solist Serie mit Einzelfassabfüllungen in Fassstärke. Sowohl die Brennerei als auch ihre Whiskys haben zahlreiche internationale Auszeichnungen gewonnen und sich in Blind Tastings gegen weitaus ältere Kollegen durchgesetzt. Und spätestens nach der grandiosen Bewertung durch Jim Murray in seiner “Whisky Bible“, sollten wohl auch die letzten Kritiker verstummt sein. Naja, zumindest die meisten!